Geocaching-Log für den ersten Cache Schottlands (GCF0). Zuerst auf Englisch erschienen auf geocaching.com im August 2023
Wahnsinn! Wir haben es wirklich geschafft! Ich bin so glücklich darüber!
Den wollte ich schon immer mal machen! Die Geschichten über diesen Geocache sind legendär: Wanderung auf steilstem, unbefestigtem Terrain bei schottischem Hochlandwetter. Ich habe das schon seit Jahren verfolgt. Aber ich habe es nie nach Großbritannien geschafft und ich wollte auch nicht nur wegen eines Geocaches einen Flug antreten. Aber dieses Jahr gab es einen Grund für die Reise und ich hatte sofort den Plan, das Eine mit dem Anderen zu verbinden.
Unsere Lieblingsband Die Toten Hosen hatte einen (viel zu kurzen) Auftritt in der Nähe von Liverpool auf dem großartigen Rebellion Festival. Diese Möglichkeit nutzte ich und hing kurzerhand einen Schottland-Urlaub an, beginnend mit dem Aufstieg zum Scotland’s First.
Leider hatte ich ein Problem: Seit meiner letzten größeren Geocaching-Tour im April hatte ich ein kaputtes Knie. Und ich befürchtete wirklich, diese Tour letztlich doch nicht antreten zu können. Aber im Zweifelsfall wollte ich wenigstens die Örtlichkeiten von unten zu besuchen, nur um eine Vorstellung davon zu bekommen, was mich dort tatsächlich erwartete – für ein potentielles nächstes Mal.
Bevor ich nach Liverpool kam, flog ich noch nach Dublin. Wenn ich schon auf den Britischen Inseln unterwegs war, wollte ich es dann auch richtig machen und noch den Europe’s First (GC43) besuchen. Ich dachte eigentlich, es mit einem netten, kleinen Strandspaziergang zu tun zu bekommen – und wurde von einer handfesten Bergwanderung überrascht. Na ja, wenigstens konnte ich so mein Knie testen. Die ersten paar hundert Meter waren zwar schrecklich, aber als es aufgewärmt war, merkte ich, dass es immer weniger wehtat. Letztlich war diese Tour ein Erfolg, weswegen ich für den Scotland’s First plötzlich recht optimistisch wurde.
Ich rekrutierte eine Muggelfreundin (Anm., Geocaching-Slang; Muggel: Normaler Nichtcacher) aus dem Fanclub der Band. Sie erklärte sich bereit, mich auf dieser Wanderung zu begleiten.Und so begann es.
Ich wurde von einem befreundeten Geocacher über eine Route informiert. Ich las alle Informationen in den Logbüchern der letzten Jahre, ich kannte die verschiedenen Möglichkeiten und wir folgten den Empfehlungen dieses Freundes – nicht den Stufen, sondern den mehr oder weniger direkten Weg durch „Schlamm und Schafskacke“, wie er ihn beschrieb.
Unten auf dem Weg, den wir für den Aufstieg zu verlassen hatten, zeigte der Kompass 900 Meter Luftlinie an.Und es sollten die absolut längsten 900 Meter meines gesamten Lebens werden. Ich bin sehr froh – ja, man mag es nicht glauben, aber manchmal habe sogar ich eine gute Idee -, dass ich in weiser Voraussicht diese Wanderstöcke in Liverpool gekauft hatte. Sie haben mein Knie gerettet. Der Weg hinauf war wirklich anstrengend. Schafskacke habe ich zwar nur wenig gesehen, dafür aber viel Wasser. Wasser in kleinen Bächen, Wasser auf dem Gras, Wasser in der Luft und Wasser, das unter einer dünnen Schicht Erde den Berg hinunterläuft. Letzteres war das größte Problem. Man musste extrem aufpassen, dass man nicht durchbrach oder unvermittelt in kleinen, von Vegetation bedeckten Löchern im Boden stecken blieb.
Nach 1:40 h seit Verlassen des Weges erreichten wir endlich den Felsbrocken, den mein GPS und der künstliche Steinhaufen als Ziel ausgaben – direkt beim Eindringen in die Wolkendecke.
Wir waren Helden! Zumindest haben wir uns so gefühlt.
Es wurde geloggt und eine kleine Verschnaufpause eingelegt, aber nicht zu lange. Wir wollten uns nicht erkälten hier oben, denn wir waren gut durchgeschwitzt. Das versteckte Wasser war auf dem Weg nach unten noch tückischer. Ich selbst verletzte mich dann beim Abstieg wirklich beinahe, als ich so ein Loch übersah. Aber am Ende ging alles gut.
Weitere 1:30 h später erreichten wir wieder den Weg am Fuße des Berges. Wir haben es wirklich geschafft! Und das Beste: das Knie lebte noch! Zurück am Auto musste ich jedes einzelne Kleidungsstück, das ich trug, ablegen, weil ich wirklich alles durchgeschwitzt hatte.
Es war eine grandiose Wanderung und ein tolles Erlebnis! Ich bin so froh, dass wir das wirklich durchgehalten haben!
Vielen Dank, dass ihr diesen alten Geocache all die Jahre am Leben erhalten habt!
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