Ein Thema, das mich schon viele Jahre bewegt, ist das Haushalten mit eigenen, insbesondere wichtigen Daten. Man kann beobachten, dass immer mehr Menschen immer mehr Daten auf ihren mobilen Geräten sammeln, aber auch nach vielen Jahren digitalen Lebens immernoch nicht in der Lage sind, diese fachgerecht zu sichern. Da ist auf einmal das Handy kaputt oder der Laptop wird geklaut – und schon lösen sich die Giga- oder Terabytes an persönlichen Daten in Luft auf. Und immer wieder gibt es dann ein großes Geschrei, als ob diese Thematik irgendwie unerwartet oder neu wäre.
Fotos sind das prägnanteste Beispiel für derlei Datensammlungen. Diese haben in der Regel häufig einen hohen ideellen Wert, doch ein Verlust könnte da im Zweifel am ehesten verkraftet werden. Aber was ist mit wirklich wichtigen Daten? Terminen, Kontakten, wichtigen Passwörtern, Dokumenten, Korrespondenz?
Viele können zwar darauf zwar mit irgendeiner Cloud oder einem Server antworten, aber oft liegen dann doch die letzten Arbeitsentwürfe nur auf dem verschwundenen Laptop. Und ich persönlich finde es nach wie vor noch immer fragwürdig, einem kommerziellen Konzern mal eben so sein Leben anzuvertrauen. Auch wenn deren PR-Abteilungen gute Arbeit leisten, kommt es selbst bei den größten zu Datenverlusten und Hacks. Auch ist schon häufig dokumentiert worden, dass sich Cloudanbieter selbst gern an den Daten vergreifen – das zuletzt prominenteste Beispiel ist die Verwendung von Bilddatenbanken zum Training von „KI“-Bildgeneratoren.
Ein anderes Thema ist die Lagerung analoger Daten. Nahezu jeder Haushalt dürfte irgendwo das Regal mit den Aktenordnern voller Versicherungsscheine, Mietverträge und Gesundsdaten zu stehen haben. Was passiert, wenn man bspw. im Versicherungsfall bei einem Autounfall schnell eine Detailklärung benötigt oder bei einem Arzt spontan das letzte Röntgenbild? Was passiert mit all diesen Dokumenten, wenn eingebrochen wird, wenn die Wohnung brennt?
Der Wortvogel hat über die Jahre schön beschrieben, wie er seinen Haushalt peu-a-peu papierlos gemacht hat. Ich finde seine Konsequenz, das auch auf die Buchsammlungen auszudehnen unfassbar spannend, konsequent und sowas von gar nicht nachvollziehbar (Bücher sind ein haptisches und olfaktorisches Medium!). Auch wenn ich seinen generellen Ansatz extrem nachahmenswert finde, ist seine konkrete Umsetzung der Cloudlagerung aus oben genannten Gründen für mich nicht.
Ich habe mir über die Jahre ein eigenes System ausgedacht. Bei der Konstruktion mussten folgende Anforderungen erfüllt werden:
- Redundante Datenhaltung: Ein einziger Speicherort kann spontan kaputt gehen bzw. unerreichbar sein. Es muss also ein weiterer existieren, auf den ich dann zugreifen kann. Auch sollten Daten an unterschiedlichen physischen Orten liegen, falls ein Ort mal abbrennt, o.ä.
- Sicher, im Sinne der IT-Security, also verschlüsselt: Ich will auch sensibelste Daten, wie Gesundheits- und Versicherungsdaten, sogar Passwörter und Fotos speichern. Diese Daten gehen nur mich und absolut niemanden anderes etwas an, egal wie vertrauensvoll er sein mag.
- Verfügbar: Ich will auf die Daten im Normalfall von überall aus und mit beliebigen Geräten zugreifen können.
Mein System ist sicherlich weder perfekt noch simpel und ganz sicher ist es nicht für jeden praktikabel. Spätestens die Anforderung der Security ist in der Regel der Tod jeglicher klassischer Praktikabilität. Es ist ein bekanntes Dilemma: Es geht nur entweder sicher oder benutzerfreundlich: Sicher sind 100-stellige Passwörter mit allen möglichen Sonderzeichen, für jede Webseite komplett anders und garantiert nicht aufgeschrieben oder gespeichert. Benutzerfreundlich ist das für die meisten nicht – spätestens bei Eingaben in einem Handy.
Dennoch möchte ich euch den groben Aufbau gern skizzieren, vielleicht kann ich damit den einen oder anderen etwas inspirieren. Doch das hebe ich mir mit Blick auf die jetzt schon wieder viel zu große Textmenge für einen anderen Beitrag auf.
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